Daumenring im mandschurischen Stil aus Knochen

Knochen ist schwerer zu bearbeiten als Horn.

Das Material ist unempfindlich gegen Witterungseinflüsse, Handschweiß sowie Temperaturschwankungen und Abrieb.

Es absorbiert Handschweiß im Vergleich zu Leder, Holz oder Horn besser, sodass ein Rutschen des Ringes über das erwünschte und notwendige Maß hinaus passabel verhindert wird.

Darüberhinaus ist es schwer und hart genug, um dem Schützen beim Auszug ein sicheres, "technisches" Gefühl dahingehend zu vermitteln, dass er sich dieser Auszugshilfe und deren Funktion so sicher sein kann, dass er das Vorhandensein des Ringes auf dem Daumen nahezu vergisst bzw. ihn nicht als Fremdkörper wahrnimmt.

Daumenring im mandschurischen Stil aus Knochen

Der Nachteil des Materials liegt darin, dass sich zum Herstellen eines mandschurischen Ringes meist nur Röhrenknochen eignen, bei denen ein ausreichendes Verhältnis von dichter zu schwammförmiger Knochensubstanz bzw. der ehemaligen Markhöhle (der "Röhre" des Knochens) vorliegt.

Solche Knochen zu beschaffen ist oft schwierig und zieht letztlich höhere Beschaffungskosten nach sich: Es müssen oft mehrere Knochen erworben werden, um einen Geeigneten zu finden.

zur Herstellung mandschurischer Daumenringe geeignete Röhrenknochen

Weiterhin ist die Absorption des auftretenden Handschweißes je nach Permeabilität des kompakten Knochenmaterials unterschiedlich stark ausgeprägt und kann nicht sicher im Voraus beurteilt werden. Eine vollkommene Absorption des Handschweißes kann selbst im Idealfall nicht erwartet werden.

Schließlich erhöht die Härte des Werkstoffes den zur Herstellung eines Ringes notwendigen Arbeitsaufwand erheblich - zwischen 6 und 8 Stunden sollten bei reiner Handarbeit eingeplant werden.

Ungeachtet dessen erscheint angesichts der erwähnten Eigenschaften Knochen als das für den durchschnittlichen Verwender eines mandschurischen Daumenringes am besten geeignete organische Material für die Anfertigung eines Daumenringes.